Twitter in den Medien – der Hype ist in Österreich angekommen

Seit ich vor einigen Tagen im Panorama-Teil der Print-Ausgabe meiner Tageszeitung gelesen habe, dass Jane Fonda sich über Twitter von ihrem Kniegelenk verabschiedet hat, ist mir klar: Twitter ist im Mainstream angekommen. Wenn die Userzahlen zwar im Vergleich zu anderen Social Media Tools noch sehr gering sind, stürzen sich zumindest einmal die Medien auf das „Next Big Thing“ im Internet.

Nachdem das Time-Magazine Twitter eine Coverstory gewidmet hat, ziehen nun auch in Österreich die Medien nach:

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Für den Artikel im Falter-Beitrag durfte ich ein paar Informationen beitragen und für einen Artikel in der Wochenzeitung „Die Furche“ habe ich einige Zitate geliefert.

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In diesem Artikel in der Furche (Scan als PDF) wurde vor allem auf die Nutzung von Twitter im Iran nach den Wahlen eingegangen. Ich habe im Interview mit dem Redakteur Michael Weiß insbesondere auf diese drei Punkte hingewiesen:

  • Der Community-Charakter ist Twitter von vornherein inhärent. Alles passiert auf einer Plattform und der User muss sich die Informationen nicht im Web selbst zusammensuchen.
  • Hashtags sind die Basis von Memes in der Twittersphere. Hierüber kann Aggregation, aber auch die Suche nach diesen Tags erfolgen.
  • Auf Twitter wird viel weitergegeben. Subjektiv als relevant wahrgenommene Informationen werden per Re-Tweet an die eigenen Kontakte geschickt. Somit verbreiten sich Links, Hashtags und Informationen sehr rasch.

Wie ich in meinem Artikel über den Social Media Hype Cycle geschrieben habe, sehe ich Twitter momentan – mit etwas Zeitverzögerung im Vergleich zu den USA – bei uns auch auf dem „Höhepunkt der überzogenen Erwartungen“. Es ist also damit zu rechnen, dass die ersten negativen Berichte bald einsetzen werden und die Aufmerksamkeit der Medien für das Thema abflachen wird. Allerdings sagt dies nichts über die tatsächliche Nutzung von Twitter aus. Dies ist ein ganz normaler Verlauf bei Innovationen und konnte auch beim Thema Blogs (2005) und sogar beim Thema Internet (2000) beobachtet werden.

Literaturempfehlungen zu Online-Marketing und Social Media

Für das IIR-Seminar „Non-traditional Marketing – Neue Online-Marketing Tools und Trends“, das ich Ende Juni zum dritten Mal gehalten habe, habe ich eine Literatur-Liste zu verschiedenen online-relevanten Themen zusammen gestellt.

Zur täglichen Recherche und Weiterbildung nutze ich persönlich Online-Medien und im speziellen Blogs und auch Podcasts (als Begleiter auf dem Arbeitsweg) sehr stark. Um all die verschiedenen Informationshappen aber zu einem großen Bild zusammenzustellen und die Zusammenhänge aufzuzeigen, lese ich auch recht viele Sachbücher.

Dies ist eine Liste von Büchern zu verschiedenen Online-Themen, die ich empfehlen kann:

Mein Beitrag im ÖW Travel2.0-Guide: Inhalte auf die Online-Reise schicken

Für die zweite Ausgabe des Travel2.0-Guides der Österreich Werbung (PDF-Link) durfte ich einen Beitrag beisteuern. Darin habe ich über die Wichtigkeit des Bereitstellens von Inhalte im Tourismus gesprochen. Allerdings die geannten Multiplikationseffekte auch auf andere Branchen anzuwenden.

Hier mein Beitrag:

Travel 2.0: INhalte auf die Online-Reise schicken

Vor einiger Zeit habe ich beim Besuch einer Veranstaltung folgende Beobachtung gemacht: jedes Mal, wenn ein Gast sein Handy oder eine Kamera zückte, um ein Foto zu machen, war sofort ein Angestellter zur Stelle, um den Gast zu bitten, dies zu unterlassen.
Spontan überlegte ich, was mit den Fotos passieren könnte: die Gäste könnten die Fotos ausdrucken und ihren Freunden und Bekannten zeigen, sie können sie ins Internet stellen oder in ein Social Network hochladen und die Fotos dort mit ihrer Community teilen. All dies würde durch die Verbreitung der Fotos zu mehr Aufmerksamkeit für die Veranstaltung führen. Somit hat der Veranstalter die Chance vergeben seine Gäste als Multiplikatoren zu nutzen und die Veranstaltung bekannter zu machen.
Eine hohe Online-Sichtbarkeit ist die Voraussetzung, dass Angebote wahrgenommen werden – sei es eine Veranstaltung, eine Destination oder ein Angebot eines Hotels. Für touristische Leistungsträger wie auch für Destinationen ist daher die Online-Verbreitung ihrer Inhalte, wie Texte, Bilder, Wanderrouten und so weiter, ein wichtiges Ziel. Daher die Empfehlung:

Lassen Sie Ihre Inhalte verteilen

Um Inhalte im Internet zu verbreiten, können Sie sich als Anbieter von Ihren Gästen unterstützen lassen. Urlaubsbilder haben bereits jetzt einen hohen Anteil an Bildern in Social Networks. Dies kann auch gezielt eingesetzt werden, indem Gäste darum gebeten werden, ihre Bilder auf der Plattform ihrer Wahl hochzuladen – seien es Foto-Communities wie Flickr und Panoramio oder ein Social Network wie Facebook. Somit wird ein Gast zu einem Multiplikator für die Destination oder den jeweiligen Leistungsträger. Darüber hinaus ist die Glaubwürdigkeit der von Gästen erstellten Inhalte in der Community sehr hoch ist, da es sich nicht um Marketingbotschaften, sondern um echte Erlebnisse handelt.
Wenn Sie also Ihre Gäste gezielt darum bitten, Inhalte ihres Urlaubs ins Internet zu stellen, wird die Sichtbarkeit Ihres Angebots im Internet stark zunehmen und die Inhalte werden stärker verteilt, als Sie es alleine tun könnten.
Doch auch Sie selbst können zu einer noch stärkeren Verbreitung Ihrer Inhalte beitragen:

Verteilen Sie Ihre Inhalte

Wenn Sie Inhalte veröffentlichen, ist der Normalfall, dass alle Rechte bei Ihnen als Urheber liegen. Die Folge davon ist, dass diese Inhalte von Dritten nicht genutzt werden können. Eine Verwendung beispielsweise eines Fotos von Ihrer Website auf einer anderen Website ist nicht erlaubt.
Wenn Sie wollen, dass Ihre Inhalte auf anderen Websites, Blogs oder Communities verwendet werden und Ihr Anbgebot dadurch bekannter gemacht wird, müssen sie dafür die Voraussetzung schaffen. Durch die Verwendung von Creative Commons-Lizenz ermöglichen Sie, dass Ihre Inhalte stärker im Web verteilt werden. Durch dieses Lizenz-Modell können Sie als Urheber einem Dritten Rechte gewähren, wobei Sie selbst definieren können, was andere mit Ihren Werken unter welchen Bedingungen tun dürfen. Creative Commons ist somit ein Mittelweg zwischen absolutem Copyright („All Rights Reserved“) und der bedingungslosen Gewährung aller Rechte an Dritte („Public Domain“). Beispielsweise kann definiert werden, ob Fotos kommerziell genutzt werden können, Texte verändert werden dürfen oder ob Sie als Autor genannt werden müssen.
Was bringt die Nutzung von Creative Commons Ihnen als Urheber? Das Wichtigste ist, dass die Voraussetzung dafür geschaffen wird, dass Ihre Inhalte weiterverwendet und somit ohne weiteres Zutun verbreitet werden können. Beispielsweise können Bilder Ihrer Destinationen in Blogs oder Social Networks veröffentlicht werden, wobei dem jeweiligen Internetuser durch Creative Commons klar gezeigt wird, dass er zur Verbreitung der Inhalte eingeladen ist und dies auch rechtlich tun darf.

Wenn Sie also die Inhalte Ihres Angebots unter Creative Commons-Lizenz veröffentlichen wollen, ist dies sehr einfach: suchen Sie sich eine Lizenz auf www.creativecommons.org aus und geben Sie dise bei den Inhalten an.

Suchmaschinenoptimierung als Aufgabe der PR – Vortrag beim PRVA Profitreff

Letzte Woche habe ich zusammen mit Markus Pirchner den Vortrag „Internet unter der Lupe  – Online-Kommunikation beobachten, bewerten, steuern“ beim PR-Verband Österreich gehalten. Inhaltlich war der Vortrag in drei Teile gegliedert. Im ersten Teil haben wir Monitoring inkl. Beobachtungsmöglichkeiten von verschiedenen Formaten wie Social Networks, Bewertungsplattformen, Blogs und Twitter vorgestellt. Im zweiten Teil ist Markus auf das Thema Web-Analyse und User-Tracking eingegangen und im dritten Teil habe ich über Suchmaschinen aus PR-Perspektive gesprochen.

Meine These war: Suchmaschinenoptimierung ist Aufgabe der PR! Die Begründung hierfür ist, dass Suchmaschinen zunehmend Aufgaben übernehmen, die früher ausschließlich von Journalisten und Medien ausgeführt wurde: Suchmaschinen ermöglichen den Zugang zu Informationen und filtern und bewerten diese durch das Ranking.

Buchbeitrag: Tipps zu Emails & Produktivität

Instrumente und Techniken der internen KommunkationEnde letzten Jahres ist das Fachbuch „Instrumente und Techniken der internen Kommunikation: Trends, Nutzen und Wirklichkeit“ herausgekommen, für das ich den Beitrag „Emails in der internen Kommunikation“ beigesteuert habe (Verlags-Website zum Buch). Ich habe mich vor allem auf die Ebene des Mitarbeiters fokussiert – also was der Mitarbeiter selbst tun kann, um die Produktivität im Umgang mit Emails zu steigern. Hier als Auszug ein paar Tipps:

Nicht alles gleichzeitig!
Kommunikation ist für Wissensarbeiter eine wichtige Aufgabe, aber für die meisten nicht alleinige Aufgabe. Daher ist es wichtig, der Email-Kommunikation auch zeitliche Grenzen zu geben und Zeitfenster für die Bearbeitung von Emails zu definieren. Unter Multitasking werden akustische bzw. optische Email-Benachrichtigungen verstanden, doch lenken diese Hinweise zumeist von der eigentlichen Arbeit ab.

Emails lesen, wenn sie auch bearbeitet werden können.
Ich bin ein großer Getting-Things-Done-Anhänger und wende diese Tipps auch auf Emails an:

  • Emails nur dann lesen, wenn ich zumindest auch Zeit für die Beantwortung der wichtigsten Emails habe.
  • Emails, deren Bearbeitung weniger als zwei Minuten in Anspruch nimmt: gleich beantworten.
  • Emails nach Möglichkeit nur einmal öffnen – jedes weitere Lesen kostet erneut Zeit.

Erwartungen klar kommunizieren.
Es hat sich die Abkürzung FYI (For your information) in Emails durchgesetzt, um zu signalisieren, dass keine Aktion vom Empfänger nötig ist. Bei der Masse an Emails, die viele Mitarbeiter in Unternehmen täglich erhalten, ist es wichtig, auf einen Blick zu sehen, was sie als Reaktion auf die Email tun sollen. Daher sollte gleich am Anfang einer Email klar kommuniziert werden, was erwartet wird.

Auch die Reaktionszeit sollte kommuniziert werden, wenn nicht gleich geantwortet werden kann. Dies können Auto-Responder erledigen. Tim Ferris empfiehlt sogar, Emails nur zwei Mal am Tag abzurufen und einen Auto-Responder einzurichten, worin darauf hingewiesen und für dringende Fälle eine Telefonnummer angegeben wird.

Ein bisschen Ordnung & Struktur muss sein.
Um den Überblick über gelesene, ungelesene bzw. bearbeitete und unbearbeitete Emails nicht zu verlieren, bietet es sich an, Ordner anzulegen und nicht hunderte von Emails im Posteingang zu sammeln. Jedes erneute Scannen der Emails kostet Zeit. Sollten Emails nicht innerhalb von zwei Minuten zu bearbeiten sein, können sie in einem speziellen Ordner abgelegt werden und bearbeitet werden, wenn Zeit dafür ist.

Es empfiehlt sich auch, längere Emails zur besseren Lesbarkeit mit Zwischenüberschriften und ggf. Aufzählungszeichen zu strukturieren – der Empfänger wird dafür dankbar sein.

Nicht immer „reply to all“!
Ein Muliplikator für Emails ist der „Allen Antworten“-Button. Kleine Rechnung: ich sende eine Email an fünf Kollegen, worauf drei Kollegen an alle antworten und jedes Lesen der Emails ca. fünf Minuten beansprucht, sind insgesamt ca. zwei Stunden Arbeitszeit durch einen Email-Dialog verbraucht. Also: diesen Button bedacht und sparsam einsetzen.

Barcamp Klagenfurt 3.0

 

So langsam wird es Tradition: Morgen werde ich zum dritten Mal nach Klagenfurt zum Barcamp fahren. Bin gespannt, wie es dieses Mal wird – ein paar interessante Themen stehen bereits im Wiki und viele bekannte Gesichter werde ich wiedersehen.

barcamp-klagenfurt-2009

Anhand des Barcamps in Klagenfurt sieht man auch die Trends im Web:
2007 waren Blogs das Thema. Damals habe ich einen Vortrag zum Thema Blogger Relations gehalten. Auch wenn es mir so vorkommt, als wäre das Thema, wie Unternehmen mit Bloggern umgehen, schon ziemlich durch ist, sieht man an einem aktuellen Fall, dass in Unternehmen noch sehr wenig Kenntnis über die Mechanismen der Blogosphäre besteht: Die Deutsche Bahn hat kürzlich einen Blogger abgemahnt und damit einen PR-GAU hervorgerufen.
Letztes Jahr waren Facebook und auch schon Twitter ein großes Thema, wobei beide Plattformen nach wie vor stark am wachsen sind und an Bedeutung zunehmen. Im Bezug auf Marketing und PR sind wir hier aber IMHO immer noch am Anfang: wenn von Unternehmen ein paar Banner auf Facebook geschaltet werden, zumeist recht inaktive Gruppen gegründet werden und hier und da ein bisschen getwittert wird, ist sicherlich das Potenzial des Social Media Marketings noch nicht ausgeschöpft und hat die Bezeichnung noch nicht wirklich verdient.

Ich werde dieses Jahr eine Session zum Thema „Strategische Bewertung von Social Media Technologien“ machen und bin auf das Feedback gespannt. Mal sehen, wie dieses Thema in zwei Jahren zu sehen ist…

Saure Gurken, Bewertungsplattformen und asymmetrische Informationen

Bewertungsplattformen wie Holidaycheck, Tripadvisor oder TrispByTips erfreuen sich bei Internet-Nutzern und Gästen großer Beliebtheit, wohingegen sie bei so manchem touristischen Leistungsträger, also Hotelier etc., als geschäftsschädigend gelten.

Diese Plattformen nehmen jedoch im Tourismus eine wichtige Rolle ein, da sie dem potenziellen Gast Vertrauen und Sicherheit geben und somit auch die Wahrscheinlichkeit des Buchens erhöhen können. Bevor der Gast nicht beispielsweise in einem Hotel war, weiß er – im Gegensatz zu dem Hotelier – nicht, was ihn erwartet. Dies nennt man in der Wirtschafswissenschaft „Asymmetrische Information“ und wurde von Akerlof mit dem „Saure Gurken Problem“ beschrieben. Der Zustand kann zu einem Marktversagen führen, wenn – in diesem Beispiel – der Gast aufgrund fehlenden Vertrauens nicht bucht. Diese Asymmetrie kann jedoch durch Bewertungsplattformen in Form von Erfahrungsberichten von Gästen, die beispielsweise ein Hotel besucht haben, ausgeglichen werden. Somit entsteht eine Win-Win-Situation (sorry für das Buzzword), bei der sowohl der Gast als auch der Leistungs-Anbieter profitieren.

Nun sind allerdings Bewertungsplattformen auch nicht perfekt und können manipuliert werden. Vor kurzem ist erst bekannt geworden, dass der Computer-Hardware-Hersteller Belkin User bezahlt hat, positive Bewertungen auf Plattformen zu verfassen (Hintergrund hier). Dies ist sicher kein Einzelfall und in Summe können Aktionen wie diese dazu führen, dass Internet-Nutzer das aufgebaute Vertrauen in User-Bewertungen verlieren, wodurch die Asymmetrie der Informationen wieder zunimmt.

Meiner Meinung nach ist die Aufgabe der Betreiber von Bewertungsplattformen, Manipulation so weit wie möglich zu verhindern. Auch der Anbieter ist jedoch nicht aus der Pflicht zu nehmen. Sicher hat er ein Interesse daran, dass die Ergebnisse zu seinem Angebot auf Bewertungsplattformen positiv sind, doch sollte er sich deshalb noch nicht dazu hinreißen lassen, Eintrage zu faken bzw. faken zu lassen. Was ein Leistungsträger hingegen sehr wohl tun kann, um seine Bewertungen zu beeinflussen, ist, seine Gäste dazu zu ermutigen bzw. aufzufordern, seine Leistungen im Internet zu bewerten. Somit kann er zumindest auf die Quantität der Einträge einen Einfluss auswirken, der Inhalt der Bewertungen wird jedoch weiterhin vom Gast selbst definiert.

Social Media Hype Cycle

In meiner Rolle als Internetstratege bin ich gerade dabei, Tools zu evaluieren, die Entscheidungshilfen sein können bei der Wahl von Technologien im Social Web.

Diese Matrix, die Technologien, Ziele und Zielgruppen bzw. Rollen miteinander in Verbindung bringt, habe ich beim Tourismuscamp bereits vorgestellt (Folien auf Slideshare):

Matrix: Social Media Tools, Ziele und Zielgruppen

Ein weiteres Instrument, das bei der Bewertung von Technologien angewendet werden kann, ist der Hype Cycle von Gartner bzw. Jackie Fenn (Details bei Wikipedia). In dem im Sommer 2008 veröffentlichten Hype Cycle sind die Bereiche Microblogging (Twitter etc.), Web 2.0, Corporate Blogging und Wikis dargestellt. Ich habe auf dieser Basis die einzelnen Punkte auf der Zeitachse ein wenig weiter bewegt, wobei diese Grafik herausgekommen ist:

Social Media Hype Cycle

Microblogging ist demnach auf dem „Gipfel der überzogenen Erwartungen“, was sich mit meiner persönlichen Wahrnehmung auch deckt. Das heißt, dass hier demnächst ein „negativer Hype“ einsetzen müsste und quasi die Blase der Erwartungen platzen wird.
Web 2.0 im Allgemeinen ist immer noch auf dem Abschwung im Bezug auf die Sichtbarkeit und hat fast das „Tal der Enttäuschung“ erreicht. Hierbei erschließt sich mir allerdings nicht, was genau mit dem Begriff Web 2.0 genau gemeint ist, der meiner Meinung nach eher eine Kategorie von Technologien beschreibt.
Corporate Blogging ist schon fast auf dem „Pfad der Erleuchtung“ angekommen. Über den Einsatz von Blogs wird bereits seit 2004 viel gesprochen, wobei sich die Technologie erst langsam zu etablieren beginnt und die Anwendbarkeit weniger in Frage gestellt wird.

Bei der Entscheidung über den Einsatz der genannten Tools ist also zu beachten, in welcher Phase des Zyklus sich die Technologie befindet. Auch wenn eine Technologie zum aktuellen Zeitpunkt generell nicht gut bewertet wird, sagt dies noch nichts über deren allgemeines Potenzial aus. Wichtig ist, dass man nicht dem Hype verfällt, die kurzfristige Leistung nicht überschätzt sowie den langfristigen Wert nicht unterschätzt.

Was tun im Social Web? Meine Session beim Tourismuscamp

Beim Tourismuscamp in Eichstätt habe ich eine Session gehalten zum Thema „Was tun im Social Web? Welche Tools passen zu welchen Zielen und welchen Zielgruppen?“ Für die Präsentation hatte ich eine Matrix entwickelt, die touristischen Akteuren (NTOs, LTO, DMOs, Hoteliers, …) helfen kann, Entscheidungen zu treffen, welche von den vielen Social Media Tools zu ihren jeweiligen Zielen und Zielgruppen passen.

Fokus der Präsentation war welche Technologien und nicht wie sie im Social Web eingesetzt werden können. Die Matrix kann als strukturierte Entscheidungshilfe denjenigen dienen, die mit dem Einsatz von Social Media-Maßnahmen noch nicht sehr vertraut sind.

Die Reaktionen auf die Session waren sehr unterschiedlich. Im Mittelpunkt der anschließenden Diskussion stand die Auseinandersetzung mit dem Begriff Zielgruppe. Hier wurde diskutiert, ob es noch Zielgruppen gibt und in wie weit die Differenzierung in verschiedene Zielgruppen durch die Überlappung von verschiedenen Rollen (Mitarbeiter, Partner, …) überhaupt noch im Marketing eingesetzt werden kann. Auch die Aussage „Der Gast ist unsere einzige Zielgruppe“ hat mir gezeigt, dass es unter den unterschiedlichen touristischen Akteuren sehr verschiedene Sichtweisen gibt.

Mir haben die Reaktionen geholfen, die unterschiedlichen Zugänge zum Thema nachzuvollziehen und mir Denkanstöße gegeben, wie das Modell weiterentwickelt werden kann.  Ich freue mich über weiteres Feedback!