Werbung in RSS-Feeds

Die noch recht kleine Nutzerschaft von RSS ist es momentan noch nicht gewohnt, dass sie Anzeigen in den abonnierten Feeds zu sehen bekommt. Denn bisher waren RSS-Feeds zumeist ein werbefreier Raum, doch auch dieser Bereich wird nun von Werbetreibenden besetzt. Ganz neu ist die Idee nicht, doch findet diese Werbeform zunehmend Verbreitung.

Beispiele
So hat beispielsweise Castrol Motor Oil kürzlich einen eigenen Podcasts gestartet und zusammen mit dem RSS-Feed-Manager Feedburner gezielte Anzeigen dafür in relevanten RSS-Feeds geschaltet.
Auch in Deutschland werden bereits Ads in RSS eingesetzt. So befindet sich im RSS-Feed des CIO Weblog jeweils eine Text-Anzeige als Grafik eingebunden.

Anbieter
für Werbung in RSS-Feeds gibt es bereits einige: Google, Kanoodle, Overture, Pheedo, Feedburner (…) und in Deutschland startet am 1. Mai RSSadds.

Erfolgsfaktoren
Um erfolgreich, im Sinne von akzeptablen Klickraten, Werbung in RSS-Feeds zu platzieren, ist vor allem die Relevanz entscheidend. Eine breite Streuung machten keinen Sinn, daher muss zuerst die Zielgruppe genau definiert werden. Es sollte ein RSS-Feed gewählt werden, dessen Leser eine hohe Affinität zur Leistung bzw. zum Produkt des Werbetreibenden haben und so der Inhalt der Werbung also relevant ist. Auch das beworbene Produkt oder die Leistung sollten eine Relevanz für den Leser darstellen. Das heißt, es macht weniger Sinn direkt für Produkte / Leistungen zu werben, als die eigene Website, Blog, Podcast, Videos, ect. vorzustellen.

Werbung: ja oder nein?
Für den, der mit seiner Internetseite, sei es ein Blog oder ein anderes Angebot, über Werbung Geld verdienen möchte oder muss, ist Werbung im RSS-Format ein Segen. Denn wer seinen kompletten Inhalt als RSS-Feed zur Verfügung stellt, läuft Gefahr, dass die Leser weder PageImpressions (relevant beim Pay-per-View-Verfahren) verursachen oder auf die Anzeigen klicken (bei Pay-per-Click). Manche Anbieter entgegnen diesem Problem damit, dass nur die Headlines und ein Teaser im RSS-Feed angeboten werden. Wer jedoch den Lesern den vollen Komfort bieten möchte den kompletten Inhalt im seinem RSS-Reader zu lesen, für den ist Werbung direkt im RSS-Feed ein guter Kompromiss: Der Leser kann den Inhalt in seiner gewünschten Umgebung konsumieren, ohne die Website des Anbieters besuchen zu müssen und der Anbieter kann so seine Inhalte finanzieren.

Fazit
Nach einer Untersuchung des Center for Media Research wurden im Jahr 2005 bereits 650.000 $ für Werbung in RSS-Feeds ausgegeben und es wird mit Ausgaben von über 100 Mio. Dollar im Jahr 2010 gerechnet. Somit ist davon auszugehen, dass das noch wenig verbreitete Werbeformat zunehmend eingesetzt wird.
Wie die Akzeptanz und die Klickraten in RSS-Feeds im Vergleich zu Text-Anzeigen oder Bannern sind, bleibt noch zu überprüfen. Allerdings gibt es auch bereits Ansätze, wie die Werbung in den Feeds blockiert werden kann.

Links

Blog Monitoring per RSS

Laut einer Umfrage zum Thema Blog-Monitoring des reveries magazine sind Blogs für fast 60% der Befragten ein guter Weg um zu verstehen, wie Konsumenten mit einer Marke interagieren. Vor allem im Bereich des Issue-Managements werden Blogs und deren Beobachtung zunehmend wichtiger. Daher hier eine kurze Einführung in das Thema Blog-Monitoring per RSS:

Alles, was benötigt wird, ist ein RSS-Reader und einige RSS-Feeds, von Services, die die Blogosphäre beobachten.

RSS-Reader
Basis des Monitorings ist ein RSS- oder Feed-Reader. Hier werden die einzelnen Ergebnisse von verschiedenen Services zusammengeführt. Je nach Vorliebe gibt es Desktop-Programme (z.B. Feedreader) oder Online-Applikationen (z.B. Bloglines), in denen die einzelnen RSS-Feeds abonniert und so in einem Tool verfolgt werden können.

Suche nach Blog-Beiträgen
Für die Suche nach Blog-Beiträgen favorisiere ich technorati, da meiner Meinung hier die besten Ergebnisse geliefert werden.

Im Gegensatz zu Google bietet technorati auch ein RSS-Feed für die Suche. Hierfür muss man sich registrieren und kann dann Begriffe zu einer Watchlist hinzufügen, die dann als RSS zur Verfügung gestellt wird.

Zusätzlich dazu können auch RSS-Feeds zu tags (Begriffen und Begriff-Kombinationen), die Blogger selbst gewählt haben, abonniert werden. Diese dienen zum Einen, dass die Beiträge gefunden werden und zum Anderen zur Kategorierung.
Das Feed zum tag „social software“ ist hier zu sehen.

Links aus der Blogosphäre
Zusätzlich zu Beiträgen, die über bestimmte Themen (tags) geschrieben werden oder die bestimmte Ausdrücke enthalten (Suche), ist es auch interessant, wer zum Beispiel auf die eigene Website oder das eigene Blog verlinkt.

Es gibt verschiedene Services, die die Verlinkung der Blogosphäre beobachten und als RSS zur Verfügung stellen. Hier zwei Beispiele: blogpulse und pubsub.

Entwicklung von Themen
Um z.B. die Stimmung der Blogosphähre zu einem bestimmten Thema im zeitlichen Verlauf zu analysieren gibt es unter anderen den Dienst Blogpulse.

Andere Services
Folgende Services sind auch Suchdienste, die RSS zur Verfügung stellen und zum Monitoring eingesetzt werden können. Wie das RSS aufgerufen wird, ist in den URLs der Beispiele dokumentiert.

Seit kurzem stellt Seekport einen Barometer Service bereit, mit dem man Themen in Blogs und News vergleichen und auch grafisch auf die eigenen Seite einbinden kann. Die Anzeige einer Tagcloud, der aktuell häufigsten Tags wird zusätzlich zur Verfügung gestellt.

Fazit
Im Gegensatz zu kostenpfichtigen Tools (bc.lab, Buzz Metrics, Umbria) bietet das Blog-Monitoring per RSS eine kostenneutrale und einfach bedienbare Lösung. Man erhält eine Vielzahl von Links zu Blog-Beiträgen z.B. über das eigene Unternehmen. Die Nachteile sind, dass man die RSS-Feeds von verschiedenen Plattformen „zusammensuchen“ und sie manuell im RSS-Reader hinzufügen muss. Darüber hinaus ist es auch nicht möglich eine Gewichtung der gefundenen und angezeigten Beiträge und Links zu erhalten. Blogger haben ein unterschiedliches Gewicht in der Blogosphäre. Wie hoch dieses jedoch wiederum ist, lässt sich über die Anzahl der Inbound-Links ermitteln (Beispiel).
Bei der Anzahl der gewählten Services ist Qualität vor Quantität zu setzten. Bei vielen Services verliert man leichter den Überblick und nimmt die einzelnen Beiträge nicht mehr wahr.