9 Take-aways von 3 Events

Die letzten Wochen war ich beim Barcamp in Wien, habe die Mobile Advertise Convention besucht und das letzte Wochenende in Klagenfurt beim Barcamp Senzaconfini verbracht. Hier die wichtigsten Punkte, die ich mitgenommen habe:

Es wird zunehmend mehr vom „Internet“ als vom „Web 2.0“ gesprochen. Die Veränderung der genutzten Begriffe zeigt, dass Trends von 2005 nun Realität geworden sind.

Mobile Marketing wird das nächste große Ding. Darin waren sich zumindest auf der Convention alle einig. Die Infrastruktur bezüglich Hardware, Software und Breitband steht mehr und mehr zur Verfügung.

Es mangelt noch an guten Mobile Marketing Case Studies, mit denen Kunden überzeugt werden können. Immer wieder wurde von den Vortragenden angemerkt, dass Kunden und Agenturen mehr Mut haben sollten, Erfahrungen zu sammeln.

Werbung in Facebook ist momentan (noch) phänomenal günstig. Obwohl das Targeting dank der Nutzerangaben sehr gut abgestimmt werden kann, sind die TKPs ca. 0,1 $ und liegen damit bei einem Bruchteil der üblich gezahlten Preise. (Danke Ritchie!)

Die Finanzierung von Web-Startups ist aus verschiedener Perspektive schwierig. Aus Sicht von Investoren und Förderungseinrichtungen sind viele Modelle einfach nicht nachhaltig genug, da Werbung oft das einzige potenzielle Erlösmodell sein soll. Aus Sicht der Startups sind Investoren, die zu wenig über die Mechanismen des Internets und der Web-Community wissen, sehr mühsam.

Es fehlt manchen Web-Startups an Social Media Know-How. Um ein Web-Startup erfolgreich zu machen, sind u.a. Blogger als Multiplikatoren der Community immens wichtig. Setzt man nur auf klassisches Marketing und PR, wird es schwer, in der Community glaubhaft anzukommen.

Ein Barcamp lebt von der Kommunikation. Erfolgt diese Kommunikation in einer Fremdsprache, leiden darunter IMHO die Vorträge wie auch die Diskussionen.

Ein Barcamp wird bereichert, wenn auch nicht unmittelbar internetbezogene Sessions gehalten werden. Beispielsweise das Thema Social Entrepreneurs hatte viele Zuhörer und eine gute Diskussion entfacht.

Das Publikum bei Veranstaltungen zum Thema Internet überschneidet sich bei vielen Veranstaltungen. So trifft man viele Leute auf den Barcamp, Webmontagen, bei Digitalks, … immer wieder. Das zeigt, dass die Community in Österreich gut vernetzt, doch auch noch recht klein ist.

Great webdesigns are like great buildings

Jeffrey Zeldman hat mal wieder einen interessanten Aufsatz bei A List apart veröffentlicht.

Er vergleicht Webdesign mit Architektur – hier ein paar Zitate:

The architect creates planes and grids that facilitate the dynamic behavior of people. Having designed, the architect relinquishes control. Over time, the people who use the building bring out and add to the meaning of the architect’s design.

Web design is the creation of digital environments that facilitate and encourage human activity; reflect or adapt to individual voices and content; and change gracefully over time while always retaining their identity.

Great web designs are like great buildings. All office buildings, however distinctive, have lobbies and bathrooms and staircases. Websites, too, share commonalities.


Sehr lesenswert.

Wikis bei Digitalks

Diese Woche habe ich mit Helge bei Digitalks im Museumsquartier einen Vortrag zum Thema Wikis gehalten. In der von Meral ins Leben gerufenen Veranstaltungsreihe soll Wissen über digitale Medien und Formate an interessierte Internetnutzer vermittelt werden.

Hier ein paar Links zum Thema Wikis:

Wikis in Plain English
Hier wird in einem Video in knapp vier Minuten sehr anschaulich erklärt, was ein Wiki im Bereich Kollaboration leisten kann.

Wikimatrix
Hier können Wiki-Systeme miteinander verglichen werden. In einem Wizard wird nach einer Reihe von Frage die geeignete Software vorgeschlagen.

Die gläserne Firma
Dies ist ein Artikel in der BrandEins über das Wiki-Intranet bei der Synaxon AG.

Wikinomics
In dem Buch von Don Tapscott und Anthony D. Williams wird an vielen Beispielen dargestellt, wie sich das Wiki-Prinzip der fehlenden Hierachien und der Selbstorganisation auf andere Bereich übertragen lässt.

Weitere Websites, die wir vorgestellt haben:

Alle meine Bookmarks zum Thema Wiki sind hier bei del.icio.us/onitz/wikis .

Meine Top-10 Websites

Hier die Websites, die ich persönlich am häufigsten aufrufe:

1. Meine Online-to-Do-Liste
Zurzeit verwalte ich alle meine To-Dos in einer selbst programmierten Liste. Früher habe ich hierfür das MonkeyGTD Tiddly Wiki benutzt oder Ta-da-Lists genutzt. To-Do-Listen helfen mir, im Arbeitsalltag den Überblick über die vielen kleinen Aufgaben in verschiedensten Projekten zu behalten.

2. Unser Intranet-Wiki
Seit kurzem haben wir ein Intranet-Wiki, wo ich alle möglichen Infos dokumentiere: Projekte, Kunden, Kontakte, Protokolle, … Interessant ist auch immer die Seite „Letzte Änderungen“, um zu sehen, was sich sonst noch so tut und woran andere gerade arbeiten.

3. Google
Wie wohl die meisten Internetnutzer nutze ich Google als Recherche-Tool in verschiedensten Bereichen. Für Textinformationen und Bilder, Karten und manchmal auch als Rechtschreibhilfe .

4. Gmail
Auch meine Emails vertraue ich Google an. Die Schnelligkeit der Suche ist einfach unübertroffen.

5. Google Reader
Aller guten Dinge sind drei: Eine weitere Plattform von Google, die ich intensiv nutze, ist der Online RSS-Reader Google Reader. Hier laufen verschiedenste Infos zusammen: Headlines von Newssites, Suchbegriffe, die ich bei Technorati abonniert habe, Bilder auf Flickr , del.icio.us-Bookmarks von anderen Usern und natürlich Blogs und Podcasts.

6. Meine del.icio.us Bookmarks
Mittlerweile habe ich über 1500 URLs bei del.icio.us getaggt und gespeichert. Für Recherchen schöpfe ich immer wieder aus diesem Fundus.

7. Wikipedia
Wie bei Google, zapfe ich hier die „kollektive Intelligenz“ an. Wegen der starken internen und externen Verlinkung und damit Vernetzung von Wissen ist Wikipedia zumeist der Einstiegspunkt einer Recherche.

8. Xing
Das Social Network Xing nutze ich in der Zwischenzeit seit drei Jahren. Das Killer-Feature und der Grund, warum ich Premium-Mitglied bin, ist zugegebenermaßen die Neugier, zu wissen, wer mein Profil aufgerufen hat.

9. Meine Blog-Statistik
Auch eine Seite fürs Ego ist die eigene Blog-Statistik. Obwohl die meisten Blogger sagen, dass sie zuerst mal für sich selbst bloggen, sind die Zugriffszahlen doch für jeden interessant, oder?

10. Mein Blog
Hier schaue ich auch täglich vorbei, um zu nachzuschauen, ob noch alles da ist 😉

Auffällig bei der Liste ist, dass die meisten Seiten etwas mit der Arbeit zu tun haben und zu dem Bereich Social Software gezählt werden können.

Was sind denn Eure Top-Websites? Gehören zu Eurer Top-Liste eher arbeits-bezogene oder eher freizeit-bezogene Websites?

Emails in der internen Kommunikation

Im heutigen Arbeitsalltag ist Email eines der wichtigsten Kommunikations-Instrumente. Doch Emails fressen auch sehr viel Zeit, denn die ankommenden Mails müssen erst einmal gefiltert werden, ob sie eine Aktion erfordern, nur zur Info sind, einen gar nicht betreffen oder schlicht Spam sind. Da geht es mir wie 20% der Deutschen: ich fühle mich von der eigentlichen Arbeit abgelenkt. Vor allem in der Kommunikation mit Kollegen kann jedoch die Anzahl der Emails reduziert werden. Anne Fisher hat in ihrem Artikel „10 ways to get a grip on your e-mail“ ein paar Tipps zusammengeschrieben:

  • Weniger Emails versenden.
  • Keine Boomerang-Mails versenden.
  • Nicht aus übertriebener Höflichkeit auf jede Mail eine Antwort senden.
  • Termine für synchrone Unterhaltungen planen.
  • Die Absicht des Emails bereits im Betreff definieren.
  • Emails gut und übersichtlich strukturieren.
  • Nicht jede Mail aufheben.
  • Mails in klar definierten Ordnern archivieren.
  • Mit gutem Beispiel voran gehen.

Um die Anzahl der Emails zu reduzieren, gibt es auch verschiedene Alternativen: In vielen Fällen ist es einfacher, Dinge schlicht am Telefon zu klären, vor allem wenn es sich um Austausch von Informationen handelt. Instant Messaging eignet sich, wenn man ein kurzes Feedback benötigt. Auch Wikis (oder andere Intranet-Lösungen) sind ein Weg, die Inbox zu entlasten. Ein Wiki hat den Vorteil, dass Dokumente nicht verschickt werden müssen und die Informationen nicht dezentral jeweils auf den Computern der Mitarbeiter liegen, sondern zentral in einem Wiki stehen, wo auch immer die aktuelle Version von allen einsehbar ist.
Das Problem bei diesen neueren Tools ist jedoch, dass es eine – wenn auch eine kleine – Lernkurve gibt und viele, obwohl bessere Tools zur Verfügung stehen, lieber Mails mit ‚zig Empfängern auf CC versenden.

Wenn man sich anschaut, wie Jugendliche Emails nutzen, ist zu mutmaßen (oder zu hoffen?), dass die Kommunikationsform auch irgendwann im Arbeitsalltag weniger werden wird: Jugendliche schreiben beispielsweise mehr Instant Messaging-Nachrichten als Emails oder kommunizieren lieber in Social Networks, als klassische Emails zu schreiben.

Update: Auch der PR-Blogger beschäftigt sich heute mit dem Thema Email: E-Mails werden unwichtiger

ReBlog oder aus “Social Software und so” wird “So so.”

Nachdem die letzten Monate meine Blogging-Frequenz deutlich nachgelassen hat, kam der Entschluss, das Blog zu relaunchen. Ich habe mich mit verschiedenen Bloggern unterhalten, wie man den Weg aus der Blog-Krise findet und ich versuche es mit einem Neustart in verschiedenster Hinsicht: Design, thematische Ausrichtung, Länge der Beiträge und vor allem gibt es wieder neue Beiträge.

Die Beiträge werden in Zukunft nicht mehr so lange sein. In der Vergangenheit habe ich für Beiträge zumeist länger recherchiert und viel Zeit in einzelne Beiträge investiert. Diese Zeit habe ich nun (leider) nicht mehr.

Thematisch habe ich mich mit dem Fokus auf die Schnittmenge von Social Software und Unternehmenskommunikation sehr eingeschränkt. Zu diesem Themengebiet allgemein und im speziellen zum Thema Blogs ist IMHO auch schon sehr viel (zu viel?) gesagt worden. Wiederholungen sind langweilig. Dass Blogs ein gutes Werkzeug der Unternehmenskommunikation sein können, liest man heute in jedem Buch über PR und Marketing. Dass viele Unternehmen trotzdem nicht mit den neuen Herausforderungen von User Generated Content und neuen Bezugsgruppen im Internet umgehen können, kann man in vielen Blogs nachlesen.

Daher werde ich mich thematisch nicht mehr ausschließlich mit Social Software im Bezug auf die Unternehmenskommunikation festlegen, sondern auch über andere Dinge schreiben. Katzen-Content wird es wohl nicht sein – durch meine ungebrochene Leidenschaft für das Internet und meine Arbeit im Online-Bereich werden sich diese Themen auch hier im Blog wieder finden. Somit wird aus „Social Software und so“ schlicht „So so.“

Kritik, Anmerkungen, Fragen? Gerne!

eBook: Blogger Relations – Neue Aufgaben für die Unternehmenskommunikation

Nachdem nun das Prüfungsverfahren meiner Diplomarbeit abgeschlossen ist, darf ich die Resultate nun auch veröffentlichen. Ich habe sie auf 14 Seiten zusammengefasst und thematisch etwas zugespitzt. Das Paper kann hier (PDF) herunter geladen werden.

Die Hauptaussage: Es ergeben sich durch Blogs neue Aufgaben für die Unternehmenskommunikation, die in drei Kategorien zusammengefasst werden können.

  1. Zuhören: Durch Blog Monitoring erfahren, was die Blogosphäre zu sagen hat
  2. Verstehen: Durch Analyse Blogs und Blogger bewerten können
  3. Handeln: Blogger Relations Strategien

Um für die Untersuchung Erkenntnisse über die Literatur hinaus zu erhalten, habe ich verschiedenste Experten zu den Themen Blogs und Unternehmenskommunikation befragt, denen ich hier nochmals meinen Dank aussprechen möchte. Darüber hinaus danke ich meinen beiden Betreuern Prof. Dr. Dieter Herbst und MMag. Michael Schuster.

Auf dem Barcamp in Kärnten habe ich schon einen Vortrag zu dem Thema gehalten. Dort habe ich aber den Fokus auf zehn Kernaussagen reduziert und auch den Vortrag etwas provokant „Blogger Relations – Neue Aufgaben für die Unternehmenskommunikation – 10 Wahrheiten“ genannt. Markus Hofstädter hat den Vortrag „mitgebloggt“, Markus Pirchner hat den Vortrag zusammengefasst und die Folien stehen auf slideshare bereit:

FTD über Weblog-Monitoring

Die Journalistin Ruth Fend hat in der Financial Times Deutschland einen Artikel über Blog-Monitoring veröffentlicht: In weiter Ferne so nah

Sie beschreibt, wie Blogs und andere nutzer-generierte Formate wie Foren und Communities zunehmend Einfluss auf Kaufentscheidungen haben.

„Schön für die Hersteller, wenn Kunden sich im Internet euphorisch über deren Produkte äußern. Eher gefährlich wird es hingegen, wenn in den Blogs, Verbraucherportalen oder Newsgroups allzu viele kritische Kommentare auftauchen.“

Neben Klaus Eck und Jörg Reiche von dem Internet Monitoring Anbieter Gridpatrol komme auch ich in dem Artikel zu Wort.