Literaturempfehlungen zu Online-Marketing und Social Media

Für das IIR-Seminar „Non-traditional Marketing – Neue Online-Marketing Tools und Trends“, das ich Ende Juni zum dritten Mal gehalten habe, habe ich eine Literatur-Liste zu verschiedenen online-relevanten Themen zusammen gestellt.

Zur täglichen Recherche und Weiterbildung nutze ich persönlich Online-Medien und im speziellen Blogs und auch Podcasts (als Begleiter auf dem Arbeitsweg) sehr stark. Um all die verschiedenen Informationshappen aber zu einem großen Bild zusammenzustellen und die Zusammenhänge aufzuzeigen, lese ich auch recht viele Sachbücher.

Dies ist eine Liste von Büchern zu verschiedenen Online-Themen, die ich empfehlen kann:

Buchbeitrag: Tipps zu Emails & Produktivität

Instrumente und Techniken der internen KommunkationEnde letzten Jahres ist das Fachbuch „Instrumente und Techniken der internen Kommunikation: Trends, Nutzen und Wirklichkeit“ herausgekommen, für das ich den Beitrag „Emails in der internen Kommunikation“ beigesteuert habe (Verlags-Website zum Buch). Ich habe mich vor allem auf die Ebene des Mitarbeiters fokussiert – also was der Mitarbeiter selbst tun kann, um die Produktivität im Umgang mit Emails zu steigern. Hier als Auszug ein paar Tipps:

Nicht alles gleichzeitig!
Kommunikation ist für Wissensarbeiter eine wichtige Aufgabe, aber für die meisten nicht alleinige Aufgabe. Daher ist es wichtig, der Email-Kommunikation auch zeitliche Grenzen zu geben und Zeitfenster für die Bearbeitung von Emails zu definieren. Unter Multitasking werden akustische bzw. optische Email-Benachrichtigungen verstanden, doch lenken diese Hinweise zumeist von der eigentlichen Arbeit ab.

Emails lesen, wenn sie auch bearbeitet werden können.
Ich bin ein großer Getting-Things-Done-Anhänger und wende diese Tipps auch auf Emails an:

  • Emails nur dann lesen, wenn ich zumindest auch Zeit für die Beantwortung der wichtigsten Emails habe.
  • Emails, deren Bearbeitung weniger als zwei Minuten in Anspruch nimmt: gleich beantworten.
  • Emails nach Möglichkeit nur einmal öffnen – jedes weitere Lesen kostet erneut Zeit.

Erwartungen klar kommunizieren.
Es hat sich die Abkürzung FYI (For your information) in Emails durchgesetzt, um zu signalisieren, dass keine Aktion vom Empfänger nötig ist. Bei der Masse an Emails, die viele Mitarbeiter in Unternehmen täglich erhalten, ist es wichtig, auf einen Blick zu sehen, was sie als Reaktion auf die Email tun sollen. Daher sollte gleich am Anfang einer Email klar kommuniziert werden, was erwartet wird.

Auch die Reaktionszeit sollte kommuniziert werden, wenn nicht gleich geantwortet werden kann. Dies können Auto-Responder erledigen. Tim Ferris empfiehlt sogar, Emails nur zwei Mal am Tag abzurufen und einen Auto-Responder einzurichten, worin darauf hingewiesen und für dringende Fälle eine Telefonnummer angegeben wird.

Ein bisschen Ordnung & Struktur muss sein.
Um den Überblick über gelesene, ungelesene bzw. bearbeitete und unbearbeitete Emails nicht zu verlieren, bietet es sich an, Ordner anzulegen und nicht hunderte von Emails im Posteingang zu sammeln. Jedes erneute Scannen der Emails kostet Zeit. Sollten Emails nicht innerhalb von zwei Minuten zu bearbeiten sein, können sie in einem speziellen Ordner abgelegt werden und bearbeitet werden, wenn Zeit dafür ist.

Es empfiehlt sich auch, längere Emails zur besseren Lesbarkeit mit Zwischenüberschriften und ggf. Aufzählungszeichen zu strukturieren – der Empfänger wird dafür dankbar sein.

Nicht immer „reply to all“!
Ein Muliplikator für Emails ist der „Allen Antworten“-Button. Kleine Rechnung: ich sende eine Email an fünf Kollegen, worauf drei Kollegen an alle antworten und jedes Lesen der Emails ca. fünf Minuten beansprucht, sind insgesamt ca. zwei Stunden Arbeitszeit durch einen Email-Dialog verbraucht. Also: diesen Button bedacht und sparsam einsetzen.

The Long Tail als Buch erschienen

long-tail Der Editor-in-Chief von Wired Chris Anderson hat bereits 2004 die Theorie aufgestellt, dass sich mit Nicht-Best-Sellern mehr Geld verdienen lässt, da die große Masse der Konsumenten und ihre Interessen auf den „Long Tail“ – also sehr stark – verteilt sind. Abzulesen ist dies am Erfolg von ebay, amazon und iTunes: in den Weiten des Internes können sich Interessens-Gemeinschaften und auch Käufer hier für so ziemlich alles finden.

Nun, zwei Jahre nach dem ersten Artikel im Wired-Magazin zum Thema und der Dokumentation der Entstehung als Blog, ist das Buch „The Long Tail: Why the Future of Business Is Selling Less of More“ (Amazon-Link) erschienen.

[via Business 2.0 Print-Ausgabe]

Medienrevolution oder doch nicht?

Bei der Veranstaltung „Die heimliche Medienrevolution“ in Lehmanns Buchhandlung stellte Erik Möller die zweite Auflage seines Buches vor. Anschließend an den Vortrag gab es eine Diskussion Gesprächsrunde mit Volker Grassmuck, Markus Beckedahl von Netzpolitik / Newthinking und Johnny Häusler von Spreeblick.

Es ging vor allem um die Themen Urheberrecht, Creative Commens, freie Software und ob Blogs Katalysator einer Medienrevolution sein können. Es kam auch mal wieder die überflüssige Diskussion auf, ob Blogs nun Journalismus sind, oder nicht. Meiner persönlichen Meinung nach sind die allermeisten Blogger keine Journalisten und wollen auch gar nicht sein.

Das Thema „Strategien zum Geldverdienen mit Blogs“, das mich persönlich am meisten interessiert, ist in der Diskussion ein wenig kurz gekommen. Johnny Häusler hat seine Position zu Sponsoring durch Vertrauen, das auf Qualität basiert dargelegt.

Zum Erfolg von Blogposts meinte er zynisch ironisch

„Es muss dämlich und lustig sein, dann kommt es an.“

Es wurde auch über den potentiellen Erfolg von deutschen Blog-Netzwerken (wie Spreeblick) gesprochen. Die Prognose liegt nahe, wenn man die Top 10 z.B. bei technorati betrachtet und feststellt, dass dort zumeist Gruppen-Blogs bzw. Blog-Netzwerke zu finden sind.
Für mich stellen sich da die Fragen: Relativiert sich mit dieser Entwicklung nicht die Medienrevolution, wenn die erfolgreichen Blogs fast ausschließlich von professionellen Anbietern betrieben werden? Steht also die Konzepte von Grassroot und bottom-up kommerziellem Erfolg entgegen?