Paradoxe, kleine deutsche Blogosphäre?

David Sifry von technorati hat neue Zahlen über die Blogosphäre bezüglich Tagging und der Sprachverteilung veröffentlicht.

Hier die Aufteilung der Blog-Beiträge nach Sprache:
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Auffällig ist, dass deutschsprachige Beiträge nur ein Prozent der Posts im März 2006, wie auch in den Monaten davor darstellen. Ich möchte jetzt nicht analysieren, warum die deutsche Blogosphäre so klein ist – das hat Tim Fischer hier bereits getan.

Kurios ist allerdings, dass deutsche Blogbeiträge einen sehr geringen Anteil an der gesamten Blogosphäre haben, aber trotzdem schon des öfteren deutsche Themen (Klowände, Transparency International, Euroweb) in der Liste der technorati Top Searches gelistet wurden.

Wie ist das zu verstehen? Die einzige potentielle Erklärung, die ich habe: in deutscher Sprache wird zwar in Relation zu anderen Sprachen wenig gepostet, aber dafür die Blog-Suchmaschine technorati im Vergleich sehr stark genutzt. Oder wie ist das zu verstehen?

Don Alphonso hat festgestellt, dass auch wenn viele User bei technorati suchen, dies nicht bedeutet, dass durch die Blog-Suchmaschine viele Besucher auf die Seite kommen: „Offensichtlich wird die reale Bedeutung von Technorati gnadenlos überschätzt„. Vielleicht nutzen einfach auch nur die Deutschen die Suchfunktion bei technorati…

Bloggen fördert die Karriere

Zumindest behauptet dies der Boston Globe in dem Artikel „Blogs ‚essential‘ to a good career„. Hier die genannten Vorteile:

  • Bloggen schafft ein Netzwerk
  • Bloggen kann zu einem Job verhelfen
  • Bloggen ist ein gutes Training
  • Bloggen hilft beruflich aufzusteigen
  • Bloggen macht Selbstständigkeit einfacher
  • Bloggen schafft mehr Möglichkeiten
  • Bloggen kann zum beruflichen Durchbruch verhelfen
  • Bloggen macht die Welt zu einem besseren Ort

Ganz so euphorisch sehe ich das nicht. Wer bloggt, gibt etwas von sich preis und nimmt Teil an der großen Konversation der Blogosphäre. Man macht sich aber auch angreifbar und wird auf seine Äußerungen festgelegt.
Thomas Burg meint

„Man kann sich online eine Reputation aufbauen, beispielsweise durch ein fachlich gutes und interessantes Weblog. Die Anerkennung dafür kann man dann in der echten Welt nutzen.

Das ist schon richtig, doch man kann auch selbst zum Gegenteil beitragen. Äußerungen in Blogs haben persistenten Charakter und können der persönlichen Reputation, wie auch der Reputation eines Unternehmens, schaden, wie Beispiele zeigen. Ein Löschen oder Ändern von Beiträgen bringt dank Seiten wie archive.org nicht den gewünschten Effekt. Ist eine Information erst mal im Netz, bekommt man diese auch nicht mehr raus. Dessen sollte man sich sehr wohl bewusst sein.

Unicef nutzt Blogger als Multiplikatoren

Bloggen gegen AidsUnicef hat die Unterschriftenaktion „Du gegen Aids“ ins Leben gerufen und wendet sich explizit an Blogger:

Weblogs werden von immer mehr Menschen gelesen – sie sind eine eigene Medienform im World Wide Web.Sie können mit Ihrem Weblog einen wesentlichen Beitrag dazu leisten, dass die Unterschriftenaktion ein Erfolg wird. Bloggen Sie mit gegen AIDS!

Zusätzlich werden verschiedene Forderungen dargestellt, die mit Fakten untermauert werden.

In der Blogosphäre können sich Themen schnell verbreiten und damit viele Menschen in kurzer Zeit erreichen. Bisher haben bereits über 250.000 Menschen an der Unterschriftenaktion teilgenommen, doch die Liste der teilnehmenden Blogs ist noch relative übersichtlich. Es bleibt zu hoffen, dass sich an diesem Thema noch mehr Blogger beteiligen. Doch ist für die Verbreitung eines Themas innerhalb der Blogosphäre wichtig, dass es von einflussreichen Bloggern aufgegriffen wird. Dies ist allerdings noch nicht der Fall.

SZ über Krisen und Krisenkommunikation: Gefangen im Netz

Die Süddeutsche Zeitung schreibt über Unternehmenskrisen, die ihren Ursprung im Internet haben und geht dabei auch explizit auf Weblogs ein:

In den vergangenen Jahren haben sich vor allem private Weblogs, die man am ehesten als öffentlich Internet-Tagebücher beschreiben kann, für Unternehmen als Herausforderung entwickelt. Die Betreiber der Weblogs, Blogger genannt, können durch gegenseitige Verlinkungen innerhalb kürzester Zeit Informationen durch das Internet schicken.

Auch wird gesagt, dass die Unternehmen bei der Krisenkommunikation im Internet immer wieder dieselben Fehler machen. Wie in dem Fall Don Alphonso vs. Johannsen + Kretschmer klar wurde, geht es schlicht um Ehrlichkeit – radikale Ehrlichkeit. Alles andere wird von der Blogosphäre sowieso aufgedeckt und nicht toleriert. Es wird aber wohl noch eine Weile dauern, bis Unternehmen die nötigen Erfahrungen gemacht haben und nicht dieselben Fehler wieder machen.
Auch Klaus-Peter Johanssen von besagter Agentur kommt zu Wort: „Das beste Mittel gegen eine Krise ist Prävention.“ Doch dass auch das nicht immer ausreicht, hat er selbst erfahren müssen. Ein Update zu dieser Krise gibt es bei Martin Röll.

[via Meinungsmacherblog]

Werbung in RSS-Feeds

Die noch recht kleine Nutzerschaft von RSS ist es momentan noch nicht gewohnt, dass sie Anzeigen in den abonnierten Feeds zu sehen bekommt. Denn bisher waren RSS-Feeds zumeist ein werbefreier Raum, doch auch dieser Bereich wird nun von Werbetreibenden besetzt. Ganz neu ist die Idee nicht, doch findet diese Werbeform zunehmend Verbreitung.

Beispiele
So hat beispielsweise Castrol Motor Oil kürzlich einen eigenen Podcasts gestartet und zusammen mit dem RSS-Feed-Manager Feedburner gezielte Anzeigen dafür in relevanten RSS-Feeds geschaltet.
Auch in Deutschland werden bereits Ads in RSS eingesetzt. So befindet sich im RSS-Feed des CIO Weblog jeweils eine Text-Anzeige als Grafik eingebunden.

Anbieter
für Werbung in RSS-Feeds gibt es bereits einige: Google, Kanoodle, Overture, Pheedo, Feedburner (…) und in Deutschland startet am 1. Mai RSSadds.

Erfolgsfaktoren
Um erfolgreich, im Sinne von akzeptablen Klickraten, Werbung in RSS-Feeds zu platzieren, ist vor allem die Relevanz entscheidend. Eine breite Streuung machten keinen Sinn, daher muss zuerst die Zielgruppe genau definiert werden. Es sollte ein RSS-Feed gewählt werden, dessen Leser eine hohe Affinität zur Leistung bzw. zum Produkt des Werbetreibenden haben und so der Inhalt der Werbung also relevant ist. Auch das beworbene Produkt oder die Leistung sollten eine Relevanz für den Leser darstellen. Das heißt, es macht weniger Sinn direkt für Produkte / Leistungen zu werben, als die eigene Website, Blog, Podcast, Videos, ect. vorzustellen.

Werbung: ja oder nein?
Für den, der mit seiner Internetseite, sei es ein Blog oder ein anderes Angebot, über Werbung Geld verdienen möchte oder muss, ist Werbung im RSS-Format ein Segen. Denn wer seinen kompletten Inhalt als RSS-Feed zur Verfügung stellt, läuft Gefahr, dass die Leser weder PageImpressions (relevant beim Pay-per-View-Verfahren) verursachen oder auf die Anzeigen klicken (bei Pay-per-Click). Manche Anbieter entgegnen diesem Problem damit, dass nur die Headlines und ein Teaser im RSS-Feed angeboten werden. Wer jedoch den Lesern den vollen Komfort bieten möchte den kompletten Inhalt im seinem RSS-Reader zu lesen, für den ist Werbung direkt im RSS-Feed ein guter Kompromiss: Der Leser kann den Inhalt in seiner gewünschten Umgebung konsumieren, ohne die Website des Anbieters besuchen zu müssen und der Anbieter kann so seine Inhalte finanzieren.

Fazit
Nach einer Untersuchung des Center for Media Research wurden im Jahr 2005 bereits 650.000 $ für Werbung in RSS-Feeds ausgegeben und es wird mit Ausgaben von über 100 Mio. Dollar im Jahr 2010 gerechnet. Somit ist davon auszugehen, dass das noch wenig verbreitete Werbeformat zunehmend eingesetzt wird.
Wie die Akzeptanz und die Klickraten in RSS-Feeds im Vergleich zu Text-Anzeigen oder Bannern sind, bleibt noch zu überprüfen. Allerdings gibt es auch bereits Ansätze, wie die Werbung in den Feeds blockiert werden kann.

Links

Blogger beeinflussen Meinungen und Kaufentscheidungen

Nach einer Studie von Jupiter hat User Generated Content einen großen Einfluss auf Marken:

The Internet enables users among the growing online population to post personal content to an easily accessible public forum. When published thoughts or opinions relate to experiences as a consumer, the power of marketers‘ well-crafted brand communication can be undermined. With increasing cases of consumers‘ brand dissatisfaction hitting the Web, marketers must confront this form of consumer empowerment.

The Power of the few
Laut der Studie sind die meisten (53%) europäischen Internet-Nutzer zwar eher passiv, doch fast ein viertel (24%) beteiligen sich an Foren oder beitreiben ein eigenes Weblog. Die Anzahl der Nutzer, die sich aktiv beteiligen sind zwar noch relativ klein, doch haben diese Nutzer eine große Reichweite und großen Einfluss.

Der Autor der Studie schreibt:

Organisations ignoring community-based influencers face the danger of small-scale disgruntlement being exposed to a mass audience, resulting in a disproportionately large-scale public relations problem that can directly affect their bottom line

Konsequenz für Unternehmen
Unternehmen müssen sich der Herausforderung stellen, dass aktive Internet-Nutzer über das Unternehmen und deren Produkte im Internet publizieren, eine beachtliche Zahl von anderen Nutzern erreichen und damit Einfluss auf die Reputation des Unternehmens haben.

Blogger und andere Autoren von User Generated Content sind somit als neue Bezugsgruppe der Unternehmenskommunikation zu sehen. Folglich müssen Unternehmen Strategien für den Umgang mit Bloggern entwickeln. Grundlage dafür ist, dass verstanden wird, wie die Blogosphäre funktioniert und welche Issues aktuell sind. Grundlage dafür ist ein effektives Blog Monitoring, aber auch Ansätze, wie auf Issues reagiert werden kann.

Darüber hinaus stellen Blogs auch eine neue Spielwiese für das Marketing dar. Wenn ein Blogger als potentieller Multiplikatoren identifiziert ist, bedeutet dies jedoch noch nicht, dass auch eine wie auch immer geartete Kooperation (Sponsoring, Banner, Text-Ads, …) erzielt werden kann. Blogger sind im Gegensatz zu klassischen Webmastern zumeist eher auf ihren eigenen Ruf und ihre Unabhängigkeit bedacht.

Etablierte Marketing-Ansätze sind Google-Text-Anzeigen, die allerdings wenig Spielraum für Individualisierung lassen und Blogads.com, wo Anzeigen zu Festpreisen gezielt auf einzelnen Blogs geschaltet werden können.

Quellen: electronic news, what pc

[via mircopersuasion]

Schon wieder ein PR-GAU durch Blogs?

Ob sich dieses Issue zu einem PR-GAU ausweitet ist heute noch nicht ersichtlich. Was den Fall besonders pikant macht, ist dass es sich um eine PR-Agentur handelt, die sich auch mit Weblogs, Blog-Monitoring und Krisenkommunikation auseinandersetzt:

Zentraler Bestandteil und zugleich Grundlage für den Issues Management Prozess ist das umfassende Monitoring aller relevanten Issues sowie das beständige Scanning, um neue Issues aufzuspüren. Dabei soll ausdrücklich betont werden, dass Issues nicht mit Medienthemen gleichzusetzen sind, denn die klassischen Massenmedien greifen Themen oft erst auf, wenn diese ihr „Erwachsenen-Stadium“ erreicht haben, das heißt einen ersten Höhepunkt ihrer Entwicklung ansteuern. (…)

Ein weiterer Schritt ist die kontinuierliche Beobachtung von Weblogs und deren Einbindung in das Issues Monitoring und Management einer Organisation, um möglichen Krisen präventiv zu begegnen. Ein dritter Schritt ist der Aufbau von Beziehungen zu Bloggern und die Diskussion in Weblogs.

Der Verlauf
Auf der Homepage der Agentur wurde Anfang April der zitierte Artikel verlinkt und eine Grafik des Buch-Covers von u.a. A-List-Blogger Don Alphonso vermeintlich ungefragt verwendet.

Dies hat Don herausgefordert zu testen, ob die Agentur effektives Blog-Monitoring betreibt und hat seinen Unmut in den Kommentaren eines anderen bekannten Bloggers kund getan, sein folgendes Handeln angekündigt. (12.April, 11:50 Uhr) und veröffentlichte den Vorfall in seinem Blog (12:25 Uhr).

Eine der Autorinnen kommentierte um 13:28 Uhr:

Wir haben selbstverständlich vor Veröffentlichung des Bildes dessen Verwendung bei Ihrem Verlag abgeklärt. Wir möchten uns bei Ihnen dennoch entschuldigen, dass wir das Bild des Covers beschnitten haben.

Wir haben das Bild vorerst von unserer Homepage entfernt.

Innerhalb von wenigen Stunden wurde das Issue von verschiedensten Blogger aufgenommen und kommentiert.

Um 16:54 Uhr kommentierte sie erneut:

… was in drei stunden in der blogosphäre alles so passiert! da wird geredet, viel geschimpft über kleine und große pr-agenturen in stadt und land, behauptet und geschmäht – und doch nicht kommuniziert.

Am 13. April veröffentlichte Don Alphonso ein Anschreibung an die Agentur in seinem Blog und stellt den Betrag von 250 € für die Benutzung des Bildes in Rechnung.

Es folgen viele Kommentare und Blogbeiträge, die über den Vorfall berichten, PR-Agenturen allgemein und Blog-Monitoring (Stasi-Methoden) im Speziellen kritisieren.


Blog-Monitoring als Schnüffelei?

Blog-Monitoring hat meiner Meinung nach nichts mit „Überwachung der freien Kommunikation freier Menschen“ zu tun, ist keine „Schnüffelei“ und „Meinungskontrolle“ und Blogs sind nicht harmlos und „tun keinem was“, wie Don Alphonso meint. Für Unternehmen stellen Blogs eine ernste Gefahr für das Image dar. Wie andere Fälle (Jamba, Transparency International) gezeigt haben, ist durch die Kommunikation oder Nicht-Kommunikation mit Bloggern bereits erheblicher Reputations-Schaden entstanden. Somit ist das Anliegen von Unternehmen, zu erfahren, was in Blogs über sie geschrieben wird, doch mehr als verständlich.

Issue erkannt – und dann?
Wie dieser Fall zeigt, ist Blog-Monitoring allein nicht der Schlüssel eine Krise abzuwenden, sondern lediglich der erste Schritt. Ob es nun zu einem PR-GAU durch eine noch größere Verbreitung in der Blogosphäre und sogar ein Überschwappen in die klassischen Medien kommt, bezweifle ich.
Doch die bedeutendere Frage ist: wie hätte dies alles verhindert werden können? Was hat die PR-Agentur bzw. deren Mitarbeiter falsch gemacht? Ist der Vorfall eskaliert, weil die Mitarbeiter falsch reagiert haben oder war der Verlauf vorgezeichnet und intendiert von einem einflussreichen Blogger?

Die größte Herausforderung bleibt für mich der Umgang mit Bloggern. Ignoriert man sie, fühlen sie sich provoziert – kommuniziert man (z.B. über Kommentare oder Emails) mit ihnen, kann man nur Fehler machen und wird auch kritisiert.

Aber wie macht man es richtig? Mir scheint auch meine Tipps greifen ein wenig zu kurz…

Warum Google Blogs liebt

Auffindbarkeit und dadurch Sichtbarkeit ist in Zeiten von zunehmender Aufmerksamkeitsökonomie ein Schlüsselfaktor jedes Angebots. Im Internet wird das Angebot zumeist erst durch Suchmaschinen sichtbar und von potentiellen Kunden gefunden. Doch auf der 12. Ergebnis-Seite zum Beispiel bei Google zu stehen, bringt nicht all zu viele Klicks.

Hier die Gründe, warum Blogs von Suchmaschinen gut gefunden werden und oft auch relativ weit oben gelistet werden:

Verlinkung
Eine Hauptbestandteil von Blogs sind Links. Mit Links wird auf den Kontext und auf Quellen des eigenen Blog-Beitrages verwiesen. Die meisten Blogger verweisen in ihrem Beiträgen auch auf andere Blog-Beiträge und in ihren Blogrolls (eine Liste von empfohlenen Blogs) auf andere Blogger. Auch der eigene Inhalt wird verlinkt und ist durch das Archiv oder durch Tags auffindbar.

Dadurch entsteht eine hohe Link-Dichte innerhalb von Blogs und eine starke Vernetzung innerhalb der Blogosphäre.

HTML-Markup
Auch die technische Seite ist für das Suchmaschinen-Ranking nicht unerheblich. In den meisten Fällen ist die Blog-Software so programmiert, dass Inhalt und Form / Darstellung im HTML-Code getrennt sind. Somit ist der eigentliche Inhalt für Suchmaschinen besser lesbar und das Blog hat eine hohe Accessibility durch Suchmaschinen

Permalinks
Ein weiteres Merkmal von Blogs, das für Suchmaschinen relevant ist, sind Permalinks. Dies bedeutet, dass nicht nur jedes Blog, sondern auch die einzelnen Beiträge und oft selbst einzelne Kommentare eine persistente Adresse (URL) haben. Dadurch ist jeder Beitrag eines Blogs referenzierbar und kann verlinkt werden.

URL-Design
Auch das URL-Design (die URL ist die Adresse des Blogs oder Blog-Beitrages) ist wichtig für die Findability. Lesbare URLs machen es nicht nur dem User leichter, sich zu orientieren, wo er sich befindend, sondern dadurch, dass die Suchbegriffe sich auch in der URL vorkommen, werden Sie von Suchmaschinen höher gerankt.

Pagerank™
Die Folge der genannten Eigenschaften ist, dass Blogs meist einen relativ hohen Google-Pagerank™ haben. Dies bedeutet, dass sie von dem Marktführer Google als relevant eingestuft werden und somit höher gelistet werden.

Blogs und SEO
Im Gegensatz zu „normalen“ Websites muss der Code nicht durch Search engine optimization (SEO) optimiert werden, da die Weblog-Software von Haus einen suchmaschinenfreundlichen Code produziert. Dies haben allerdings auch bereits Spammer bemerkt und setzten Spam-Blogs ein, da diese besser als andere Websites gefunden werden.

Podcasting als Marketing- und PR-Instrument

Nachdem ich mich bereits mit dem Thema Videocasts in der Unternehmenskommunikation beschäftigt habe, widme ich mich heute dem Thema Podcasting.

Podcast-Beispiele
schwarzenegger podcast Podcasts werden mittlerweile von vielen klassischen Medien angeboten. Meist werden die Inhalte lediglich vertont oder von Radioanbietern quasi zweitverwertet. Beispiele sind Die Zeit, Handelsblatt, D-Radio, Tagesschau, SWR, FTD, …

Auch in der Politik gibt es einige Podcaster. So bietet Arnold Schwarzenegger den Podcast „Govenor’s weekly Radio Address“ an. In Deutschland sind die Podcasts der Parteien allerdings (SPD-Podcast / iKauder) nach der Bundestagswahl 2005 wieder eingestellt worden.

Hörer-Zahlen & Hörer-Eigenschaften
Laut einer Podcast-Umfrage unter 2.344 Podcast-Hörern sind Podcast-User zu 88,6% männlich und über die Hälfte haben einen Hochschulabschluss. Durchschnittlich werden 3,61 Stunden zu 78% auf MP3-Playern zumeist auf dem Arbeitsweg (50%) und im Auto (25%) konsumiert. Nach einer britischen Studie haben bereits 17% aller befragten Internetnutzer einen Podcast heruntergeladen, 18% haben dafür die Software von Apple iTunes benutzt.
Die Aussage einer aktuellen Forrester-Studie ist allerdings „Podcasts have hit the mainstream consciousness but have not yet seen widespread use.“ Die Ergebnisse zeigen, dass ledigleich 1% der Haushalte in den USA Podcasts nutzen. Vom Mainstream ist man damit noch weit entfernt und es ist davon auszugehen, dass der Anteil in Deutschland noch geringer ist.

Corporate Podcasts: Beispiele, Vorteile, Potentiale
Laut PR-Monitor vom Februar 2006 setzen sich bereits 15,4% der Unternehmen mit dem Thema Podcasting auseinander, allerdings können fast ein Drittel mit dem Begriff Podcasting nichts anfangen und rund 27% halten das Thema für überbewertet.

siemens podcastDa ist es nicht verwunderlich, dass bisher das Podcast-Format nur selten von Unternehmen in Deutschland genutzt wird. Einen erfolgreichen englisch-sprachigen Podcast bietet der Tierfutterhersteller Purina an. Im IT-Bereich stellen IBM-Podcast und Siemens Podcasts bereit, die meiner Meinung nach nicht auf ein Mainstream-Publikum ausgerichtet sind. Zu verschiedenen Events wie der IAA hat BMW Beiträge im BMW-Podcast veröffentlicht.

Die Vorteile von Podcasts sind der geringe technische Aufwand und die damit relativ niedrigen Kosten. Wie in Online-Formaten üblich, können Podcasts sehr aktuell informieren und über regelmäßige Beiträge Hörer binden. Ein weiterer Vorteil des Formats ist, dass das Format MP3 benutzt wird und dadurch die Podcast-Dateien auf verschiedenen Devices verwendbar (Computer, iPod / MP3-Player, Handy, …) sind.

Die Potentiale von Corporate Podcasts liegen vor allem darin, das Informationsbedürfnis einer interessierten Zielgruppe zu befriedigen. Darüber hinaus können auch Hörer gewonnen werden und die Produkte oder das Unternehmen herangeführt werden, die auf anderen Wegen nur schwer erreicht werden können.

Marketing in Podcasts – Podvertising
Auch Unternehmen, die selbst keinen Podcast einsetzten möchten, können das Format als Marketing-Instrument nutzen. „Podvertising“ nennt sich Werbung in Podcasts. Diese Werbung erscheint, wie Radiospots, am Ende und / oder am Ende eines Podcasts und / oder als Banner auf der Podcast-Seite. Über diese Art des Marketings, lassen sich verschiedene Podcaster finanziell unterstützen. Die Vorteile für das Unternehmen sind, dass die Zielgruppe meist relativ gut einzugrenzen ist und damit die Streuverluste relativ gering sind. Darüber hinaus ist diese Art der Werbung noch nicht so stark „abgenutzt“ und gilt noch als innovativ.

Allerdings akzeptieren nach der Podcastumfrage lediglich 55% der Befragten Werbung in Podcasts, wenn es zum Thema passt. Dies bedeutet, dass fast die Hälfte aller Podcast-Nutzer Werbung in Podcasts ablehnen, was jedoch auch nicht stark verwunderlich ist. Trotzdem sollten Unternehmen genau darauf achten, ob der Podcast auch inhaltlich und stilistisch zum Unternehmen passt.

Erfolgsfaktoren
Wie bei allen Pull-Formaten ist die Voraussetzung für den Erfolg, dass ein Mehrwert für den Nutzer geschaffen wird. Nur wenn dieser dem Hörer deutlich kommuniziert und auch geboten wird, kann der Corporate Podcast Verbreitung finden.

Die Messbarkeit der Reichweite ist sowie für das Marketing in Podcasts wie auch für Corporate Podcast eine noch nicht gelöste Herausforderung. Zwar können die Anzahl der Downloads ermittelt werden, doch ist damit noch nicht bekannt, wer den Beitrag auch wirklich anhört, da die abonnierten Podcasts oft automatisch von der Software heruntergeladen werden. Es gibt bereits Ansätze dies mittels Software, die der Hörer installieren muss, zu tracken, doch eine anerkannte, verbreitete Lösung gibt es noch nicht.

Fazit
Die Zahl der Podcaster und der Nutzer steigt zwar stetig, doch sind Podcasts sowie in der Unternehmenskommunikation, wie auch bei den Nutzern momentan noch nicht sehr stark verbreitet. Trotzdem bietet das Format einigen Unternehmen bereits jetzt die Möglichkeit, eine – noch eher technik-affine – Zielegruppe, auf innovativem Wege anzusprechen.
Wenn sich Podcasts eine größere Verbreitung finden und eine Messbarkeit und dadurch eine Planungsbasis gefunden ist, bieten Podcasts im Marketing- und PR-Bereich gute zusätzliche Möglichkeit Kunden anzusprechen, zu informieren und zu binden.

Da es nach den Einschätzungen von Forrester jedoch bis 2010 einen Anstieg der Podcast-Nutzer um über 1700% geben wird, ist jetzt die Zeit, in der Unternehmen mit dem Format experimientieren und Erfahrungen zu sammeln können, bis es sich auf einer breiteren Basis durchsetzt.

Motive auf Social Software zu setzten: Reaktion von O2

Oliver Rengelshausen von O2 hat auf Mobile-Macs.de meinen letzten Beitrag aufgegriffen und fragt:

Was spricht dagegen, ein Angebot mit Nutzwert zu schaffen, um auf diesem Weg Nutzer an die Marke heranzuführen und sie ggf. als Kunden zu gewinnen. Schliesst sich das wirklich aus?

Nein, ich glaube nicht dass es sich ausschließet. Das Konzept habe ich auch nicht in Frage gestellt. Ich finde es begrüßenswert, wenn sich Unternehmen im Social Software-Bereich engagieren. Es gehört auch Mut dazu, offen und dialogorientiert zu sein – das ist O2 mit der Plattform definitiv. Es spricht auch nichts dagegen neue Kunden über innovative Wege zu gewinnen.

Doch Brand-Communities sind nun mal ein Marketing-Instrument, dessen Ziele es sind, ein Image aufbauen / zu stärken, bestehende Kunden zu binden, neue Kunden zu gewinnen und auch mehr über die Nutzer der Produkte und deren Erfahrungen zu erfahren. Das wiederum hilft, die Produkte zu verbessern – um das Buzzword zu bemühen: eine Win-Win-Situation.

Doch viele Unternehmen springen momentan auf den Blog-Zug – jedoch aus meiner Perspektive – aus den falschen Motiven auf. Wie die Euroblog2006-Studie gezeigt hat, ist das Haupt-Argument für Unternehmen momentan noch ein Blog zu führen „being seen to adopt leading edge technology“ (34%) und weniger „receiving feedback from audience“ (7%).

Der Ansatz von O2 scheint eher der Zweite zu sein. Ich hoffe, dass das Projekt Erfolg hat und auch andere Unternehmen dadurch ermutigt werden, sich zu öffnen und einen Teil ihres Know-hows zur Verfügung zu stellen.