Report über die Zukunft der Medien

Das australische Future Exploration Network hat einen Report „Future of Media“ erstellt und unter einer Creative Commens-Lizenz zur Verfügung gestellt (PDF).

Die Bereiche Format, Inhalt, Distribution und Erlösquellen wurden in einem Framework grafisch so zusammengefasst:
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In dem PDF werden die eizelnen Bereiche anschaulich erklärt.

Obwohl die Absicht des Reports „to provide a variety of perspectives on the future of media, particularly internationally, that will spark conversations, and hopefully new ideas, strategies, and initiatives.“ ist, wurde nichts wirklich Neues konstatiert oder prognostiziert. Es wurden eher aktuelle Entwicklungen weiter gedacht, dafür jedoch gut zusammengefasst und grafisch anschaulich aufbereitet und durch bestehende Studien und Statistiken hergeleitet.

[via New PR]

Wie sich Medien durch Social Media entwickeln werden

Bertram hat auf Gugelproductions vier Thesen zur Entwicklung der „Neuen Medien“ aufgestellt:

  • Rezipienten werden zunehmend zu Produzenten und wollen das was, wann, wo und wie sie Medien konsumieren kontrollieren.
  • Es wird (gibt) unendlich viele Inhalte geben.
  • Professionelle- und Amateurinhalte werden sich vernetzen und eine Symbiose eingehen.
  • Die Container der Inhalte werden aufgebrochen – die Produzenten und Autoren gewinnen an Bedeutung.

Sehr gut zusammengefasst und definitiv lesenswert!

[via Robert Basic]

Influence 2.0 – Der Einfluss von Social Media

Das Influence 2.0 Wiki ist ein Projekt, deren Gründer es sich zur Aufgabe gemacht haben „To help professionals in market-facing functions understand the macro changes that are diminishing their ability to drive revenue and profit for their companies.

Im ersten Kapitel „The Dawn of the Age of Influence 2.0“ von Jim Nail werden die Veränderungen des Einflusses der Unternehmenskommunikation durch Social Media sehr anschaulich beschrieben und dargestellt:

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Die Zusammenfassung der Unterschiede:

Influence 1.0

Influence 2.0

Ein-Weg Kommunikation in Richtung des Konsumenten, die von Unternehmen kontrolliert wird. Konsumenten partizipieren aktiv:
Feedback, Diskusionen und Austausch.
Fokus der Unternhemen darauf, die Message in den richtigen Medien zu platzieren und das Publikum zu erreichen . Unternehmen ermutigen Konsumenten sich einzubringen bzgl. der Produkte wie auch der Kommunikation.
News sind heute hier und morgen verschwunden. Inhalte leben online weiter, sind kostenlos und einfach durchsuchbar.
Unternehmen versuchen die Inhalte der klassischen Medien zu besetzen. Bürger-Journalisten besetzen Themen und klassische Journalisten berichten über die Ergebnisse.

Quelle: The Influence 2.0 Wiki, http://influence2.editme.com, contributed by Jim Nail

The Long Tail als Buch erschienen

long-tail Der Editor-in-Chief von Wired Chris Anderson hat bereits 2004 die Theorie aufgestellt, dass sich mit Nicht-Best-Sellern mehr Geld verdienen lässt, da die große Masse der Konsumenten und ihre Interessen auf den „Long Tail“ – also sehr stark – verteilt sind. Abzulesen ist dies am Erfolg von ebay, amazon und iTunes: in den Weiten des Internes können sich Interessens-Gemeinschaften und auch Käufer hier für so ziemlich alles finden.

Nun, zwei Jahre nach dem ersten Artikel im Wired-Magazin zum Thema und der Dokumentation der Entstehung als Blog, ist das Buch „The Long Tail: Why the Future of Business Is Selling Less of More“ (Amazon-Link) erschienen.

[via Business 2.0 Print-Ausgabe]

Europäische Unternehmen verschlafen web2.0

Laut einer Gartener-Studie sind europäische Unternehmen gerade dabei die neuen Trends im Internet, die sich mit Web2.0 umschreiben lassen, zu verschlafen:

Wie mit einer „Schlummertaste“ beim Radiowecker werde das Thema einfach ausgeblendet beziehungsweise auf Wiedervorlage gelegt. Da die Entwicklung jedoch sehr schnell und vor allem auf internationaler Ebene verlaufe, so die Analysten, riskierten es die Konzerne der Alten Welt, in ihren Geschäftsmodellen zurückzufallen.

Die Analysten benennen auch die vermeintlichen Ursachen:

Verantwortlich für die schleppende Akzeptanz seien laut Gartner verschiedene Faktoren, darunter die Nabelschau der Blogosphäre, die geringe Aktivität der Marketing-Abteilungen von europäischen IT-Anbietern sowie das grundlegende Misstrauen der Presse.

Dass web2.0 und social software noch nicht bei allen CEOs und auch CMOs angekommen sind, zeigen auch verschiedenste andere Studien (u.a. Euroblog2006). Doch was hat die zugegebenermaßen sehr selbstreflektierende Blogosphäre damit zu tun, dass Unternehmen den ganzen Trend verschlafen? Blogs sind nur ein Teil von dem, was als Web 2.0 bezeichnet wird. Es spielen noch ganz andere Faktoren eine Rolle wie Standardisierung, offene Schnittstellen, Medien-Konvergenz () und Weiterverwertbarkeit. Diese Entwicklungen haben definitiv einen Einfluss auf die meisten Geschäftsmodelle im E-Business und E-Commerce. Noch sind viele Unternehmen nicht auf dem Laufenden, was im Internet aktuell passiert, denn diesmal sind es die Geeks und User, die den Trend vorantreiben. Einige Anbieter (wie z.B. ebay ) haben bereits die Veränderungen erkannt und ihre eigenen Schritte abgeleitet, doch offensichtlich gibt es hier in Europa noch Nachhol- und Erklärungsbedarf.

Gekaufte Blogger

Mit Social Software und User Generated Content lässt sich Geld verdienen. Manche Unternehmen haben kein Geschäftsmodell, doch andere machen einen dreistelligen Millionenumsatz. Zumeist gehen jedoch die Content-Produzenten, also die Blogger, User oder Bild- und Video-Erzeuger, leer aus.

Wie Blogger für ihre Arbeit entlohnt werden können, gibt es verschiedene Ansätze: Sponsoring, klassische Banner, Google-Text-Ads mit Pay-per-Click-Bezahlung, Werbung / Banner in RSS-Feeds und Angebote wie z.B. Blogads.com, wo Anzeigen zu Festpreisen gezielt auf einzelnen Blogs geschaltet werden können.

payperpostEinen neuen Ansatz verfolgt PayPerPost: Blogger sollen für Beiträge über Produkte bezahlt werden.

With PayPerPost™ advertisers are willing to pay you to post on topics. Search through a list of topics, make a blog posting, get your content approved, and get paid.

Der offerierte Nutzen für Unternehmen soll sein „…to create buzz, build traffic, gain link backs for search engine ranking, syndicate content and much more„.

Interessanterweise wirbt PayPerPost mit „As seen in BusinessWeek“, doch bei meiner Suche bin ich lediglich auf den kritischen Artikel „Polluting the Blogosphere“ in der BusinessWeek gestoßen. Hier wird vor allem kritisiert, dass Blogger, die bei PayPerPost teilnehmen oft auf einen Disclaimer – also einen Hinweis, dass es sich um einen bezahlten Beitrag handelt, verzichten. In der Tat ist eine fehlende Transparenz schädlich für die Glaubwürdigkeit von Bloggern. Wenn sich dieses Konzept durchsetzten sollte, wäre man als Blog-Leser zunehmend unsicher, ob ein positiver Bericht in einem Blog wirklich auf persönlicher Erfahrung basiert und die Meinung des Bloggers widerspiegelt oder er nur dafür bezahlt wird.
So wie sich das Angebot auf der Website liest und da Claims wie „Easy money…go buy a burger or something“ benutzt werden, ist die Zielgruppe auf Seite der Blogger auch eher die jüngere Blogger-Schar. Auch wenn dieses Angebot sicherlich genutzt werden wird, bezweifle ich persönlich, dass sich in Deutschland viele Blogger darauf einlassen würden, da hierzulande eine eher Werbe- bzw. Marketing-kritische Haltung festzustellen ist. Wie sich dies jedoch in der nächsten Zeit mit der Zunahme der Anzahl von Blogs entwickeln wird, wird sich zeigen.

Update 12.07.2006:
Nun ist das Problem des fehlenden Disclaimers bei bezahlten Blog-Beiträgen doch ziemlich schnell in Deutschland angekommen: Für den Markteinstieg von Ask.com wurden Blogger dafür bezahlt, dass sie darüber schreiben. Jedoch wurde teilweise gänzlich auf einen Hinweis, dass für den Beitrag bezahlt wurde verzichtet oder es wurde von Kooperationen ect. gesprochen. Wie weit der Einfluss auf die Blog-Beiträge ist, ist beim popkulurjunkie zu sehen, der einen kritischen Beitrag wieder gelöscht hat, der der Agentur nicht gefiel. [via Robert Basic]